Szenenwechsel im
Kulturbahnhof kreuztal
Kontrastprogramm
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Aktuelle Ausstellung // szenenwechsel 61

17.08.2023 bis 13.10.2023

Sabine Helsper-Müller

Kontrastprogramm

Die künstlerischen Arbeiten von Sabine Helsper-Müller sind die Essenz ihrer Beobachtungen und Wahrnehmungen und ihre Umsetzung in eine abstrahierende Wirklichkeit: "Mit dem Seherlebnis beginnt der Schaffensprozess." Es gilt, sich mit unterschiedlichen Mitteln und ästhetischen Strategien mit einem Motiv zu beschäftigen und es künstlerisch zu reflektieren.

Erst im Laufe dieses Prozesses entscheidet sie, welche Technik sie einsetzen möchte: Malerei, Zeichnung, Fotografe oder vielleicht Holzschnittdruck. Die so entstehenden Arbeiten sind nicht immer gefällig, setzen sich jedoch stets kritisch mit dem Bildsujet auseinander.

In der aktuellen Präsentation "Kontrastprogramm" hat Sabine Helsper-Müller großformatige Fine-Art Pigmentdrucke mit kleinen, feinen Holzschnittdrucken auf Büttenpapier kombiniert. Einem Gemälde in Öl auf Leinwand stehen kleine Fotoabzüge mit weißem Zackenrand gegenüber.

Der Titel "Kontrastprogramm" nimmt nicht nur die Gegensätze innerhalb der Materialität der gezeigten Arbeiten auf. Er lenkt den Blick vor allem auf das Widersprüchliche und die Verschiedenartigkeit von urbanen und natürlichen Räumen, auf die Entstehung, Entwicklung und Veränderung der Erdoberfläche und die Wirkung auf und durch den Menschen.

Sabine Helsper-Müller thematisiert gerne die faszinierenden Seiten der Umwelt und intensiviert in ihrer künstlerischen Arbeit das visuelle Erleben einer Naturlandschaft ebenso, wie den durch den Menschen geprägten Raum.

Die untrennbare Verbindung von Mensch und Natur findet sich z. B. in einer Malerei in Öl auf Leinwand von einem Wingert während der Winterruhe; in Aufnahmen, in denen die Natur sich urbane Räume zurückerobert und anderen, in denen Menschen sich die sogenannte Wildnis erobern. Fine-Art-Pigmentdrucke zeigen Naturschauspiele und Fotografen zeigen Menschen, die mit oder besser: in der Natur spielen.

Alle Arbeiten präsentieren einen Ist-Zustand ohne eine Bewertung desselben. Würden die Bilder jetzt, in diesem Augenblick entstehen, wären sie im Großen und Ganzen gleich - und gleichzeitig völlig unterschiedlich im Detail. Hier gilt es, zu entdecken und die Zusammenhänge zu entschlüsseln, die die Künstlerin in Fotografe, Xylografie und Malerei greifbar macht.

Auszug aus dem Katalogtext in "Bis hierhin und weiter" (ASK e.V., Ausstellungskatalog, Siegen, 2022) von Kirsten Schwarz:

Die Malerei ist und bleibt ihr hauptsächliches Gestaltungsfeld. Landschaften sind ihr bevorzugtes Motiv, dabei bilden die bei der Betrachtung aufgenommenen Eindrücke nur den Ausgangspunkt für assoziative Spuren und Vorstellungen. Die im Freien entstandenen Skizzen werden im Atelier untersucht und in starkfarbige Malerei transformiert.

Ihre forschende Herangehensweise führt zwangsläufig zur Abstraktion: Was ist das Elementare am Motiv? Was sagt der gewählte Ausschnitt aus, was die darin enthaltenen Farben und Formen? Die Vertiefung der Wahrnehmung mit den Mitteln der Malerei.

Sabine Helsper-Müller arbeitet in Öl, manchmal auch in Acryl und setzt die Farb-Strukturen in Schichten auf, so erhalten die Bilder zugleich Volumen und Tiefe. Neben Landschaften führen die Betrachtung von Tieren, Menschen [...] zu Überlegungen über Struktur und Form.

Sabine Helsper-Müller selbst sagt über den Arbeitsprozess: Reflexionsphasen zwischen den einzelnen Arbeitsschritten aus konzentrierter Planung und experimentellen Techniken geben jeweils den nächsten Schritt vor. Es entwickeln sich neue, unbekannte Räume aus Farbe.